Berufsausbildung

In zwei Jahren werden wir die Oberschule Hodenhagen verlassen, viele uns uns werden in die Berufswelt wechseln. Können sie uns etwas über ihre Berufsausbildung erzählen?

 

Herr Graubohm erzählt : 

 

Ich bin mit 14-einhalb Jahren, am 1. April 1945, von Zuhause weggegangen, noch während der Nazizeit, und zwar nach Walsrode. Da kam ich in die Lehre, aber nach 10 Tagen hat mich meine Mutter zurückgeholt. Da die Front immer näher kam, wollte sie, dass ich zu Hause bin, denn in unserer Familie waren nur drei übergeblieben: meine Großmutter, meine Mutter und ich. Alle anderen, meine zwei Brüder und mein Vater, sind während des Krieges gestorben.

Als es darum ging, was ich von Beruf werde, sagte ich: "Ich will Bauer werden." Meine Mutter sagte: Gibt es nicht!" Ich hatte eine sehr energische Mutter. Mein Vater war Berufsmusiker und hat im Badeorchester auf Norderney gespielt und sich dann freiwillig zum 1. Weltkrieg gemeldet. Also sagte ich: "Dann will ich Musiker werden." Darauf sagte meine Mutter: "Das gibt es auch nicht! Die saufen zu viel." Meine Großeltern hatten eine Fleischerei, die 1943 zugemacht wurde, als mein Bruder gefallen war. Darum sagte meine Mutter: "Du wirst Schlachter." Damals war das so. Du wirst das – fertig. Nach der Lehre bin ich in die Fremde gegangen, ich war in Detmold, in Bremerhaven, in Dortmund, in Bremen. Dann habe ich mit 22 Jahren meine Meisterprüfung gemacht, mit 23 Jahren habe ich mich dann in Ahlden selbstständig gemacht.

 

Möchten sie mit eigenen Ohren hören, wie Herr Graubohm von seinen Erinnenrungen berichtet? Hören Sie sich es hier an.